Ellund – Hier hätte es Tote geben können berichten Einsatzkräfte und Anwohner kopfschüttelnd am Freitagnachmittag in Ellund.
Einsätze
Ellund – Hier hätte es Tote geben können berichten Einsatzkräfte und Anwohner kopfschüttelnd am Freitagnachmittag in Ellund. Gegen 14.30 Uhr wurde ein Großaufgebot von Rettungskräften zu einem Unfall auf die L192 zwischen Ellund und Jardelund gerufen. Ein mit fünf Personen, darunter drei Kinder, besetzter Mercedes Vito samt Anhänger war von Ellund kommend in Richtung Jardelund unterwegs. Zur gleichen Zeit war in der Gegenrichtung eine Frau mit ihrem Audi Kombi in Richtung Ellund unterwegs. Mitten auf gerader Strecke geriet der Audi plötzlich auf die Gegenfahrbahn. Geistesgegenwärtig riss der Fahrer des Mercedes das Steuer herum und wollte seinerseits auf die Gegenfahrbahn ausweichen um einen Frontalzusammenstoß zu verhindern. Mit großer Wucht prallte der Audi Sekundenbruchteile später in die hintere Beifahrerseite des Mercedes. Während der Fahrer des Kleinbusses sein Fahrzeug noch kontrollieren konnte und sicher zum Stehen brachte, erwischte es den Audi wesentlich schlimmer. Das Fahrzeug wurde durch den Aufprall regelrecht in die Luft katapultiert, überschlug sich mehrfach, prallte mit dem Dach gegen eine Schutzplanke am Fahrbahnrand und kam letztlich schwer beschädigt neben der Fahrbahn zum Stehen.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde nicht nur beim Audi die komplette vordere linke Radaufhängung herausgerissen, sondern auch die hintere rechte des Mercedes, sowie des Anhängers. Aufgeschreckt durch den lauten Knall eilten umgehend Anwohner zur Hilfe. Auch Unfallzeugen in nachfolgenden PKW eilten sofort zu den Unfallfahrzeugen, die rund 50 Meter auseinander standen um erste Hilfe zu leisten. Da anhand der ersten Notrufe nicht ausgeschlossen werden konnte, das die Fahrerin des Audi noch in ihrem Fahrzeuge eingeklemmt ist, wurden neben fünf Rettungswagen auch die freiwilligen Feuerwehren Handewitt und Ellund zur technischen Hilfe alarmiert. Ein Rettungswagen aus Niebüll brachte zusätzlich den Notarzt des Rettungshubschraubers Christoph Europa 5 an die Unfallstelle. Der Hubschrauber selbst konnte erst zeitverzögert an die Unfallstelle aufbrechen, da in Niebüll das Wetter zu schlecht war.
Wie durch ein Wunder konnte die Fahrerin des Audi ohne schweres Gerät aus ihrem Fahrzeug befreit werden. Sie kam nach einer umfangreichen Erstversorgung mit schweren Verletzungen in die Notaufnahme der Diako nach Flensburg. Nicht nur die Unfallverursacherin hatte mehr als einen Schutzengel, auch die Familie im Kleinbus, die gerade am Umziehen war, hatte großes Glück. Die drei Kinder und die beiden Erwachsenen erlitten nach ersten Informationen nur einen Schock. Dennoch kamen sie mit bereitgestellten Rettungswagen zur weiteren Diagnostik ebenfalls in die Notaufnahme nach Flensburg. Der schnellen Reaktion des Mercedes-Fahrers und der hohen Sicherheitsausstattung beider Fahrzeuge ist es wohl zu verdanken, dass alle Unfallbeteiligten ihre Fahrzeuge lebend verlassen konnten.
Zur genauen Unfallursache konnte die Polizei noch keine Angaben machen. Möglicherweise könnte die Audifahrerin am Steuer kurz eingeschlafen sein. Während der umfangreichen Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die L192 zwischen Ellund und Jardelund für über eine Stunde voll gesperrt. Beide beteiligten Fahrzeuge und der Anhänger wurden durch ein Abschleppunternehmen geborgen.
Text und Bilder: Bos-Inside - Benjamin Nolte
Letztes Update: 2019-06-03
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