Lebenspraktischer Unterricht und sich in Notsituationen zu helfen wissen, das stand für die fünf Klassen der Erfder Grundschule und den bald schulpflichtigen Kindern der Kita Erfde auf dem Stundenplan.
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Erfde: Lebenspraktischer Unterricht und sich in Notsituationen zu helfen wissen, das stand für die fünf Klassen der Erfder Grundschule und den bald schulpflichtigen Kindern der Kita Erfde auf dem Stundenplan.
Ein 7-er Team der beiden Ortswehren Bargen und Erfde hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die über 140 Kinder an fünf Stationen in Brandschutzerziehung zu unterweisen und daraus die richtigen Folgen zu beherrschen.
An Außenstationen gab es Einblicke in die modernen Fahrzeuge der Wehren und die persönliche Schutzausrüstung der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte. Viele Fragen galt es zu beantworten, vieles durften die Kinder selbst ausprobieren. Draußen zeigte man auch die Gefährlichkeit von brennendem Fett in einem erhitzten Topf. „Dieses darf man nie mit Wasser löschen“, erklärte Brandschützer Heino Solterbeck. Wenn man es aus Nichtkenntnis trotzdem macht, dann entsteht die „lebensgefährliche Fettexplosion“. Diese konnten die Kinder mit entsprechendem Sicherheitsabstand verfolgen, nachdem eine geringe Wassermenge in das brennende Fett geschüttet worden war. „Das ist aber gefährlich“, sagt dazu der Erstklässler Konrad (7).
Über den sicheren Umgang mit Feuer informierte Brandschutzerzieher Marc Wonnenberg. Mit Hilfe verschiedener Versuche wurde immer wieder die Gefährlichkeit von unbedachtem Zündeln demonstriert. Nach Anweisung und unter Berücksichtigung der Sicherheitsmaßnahmen durften die Kinder selbst mit Streichhölzern umgehen. „Ihr müsst sie weg von eurem Körper zum Zünden bringen und danach die abgebrannten Streichhölzer auf eine feuerfeste Unterlage legen“, lautet der Tipp von Wonnenberg.
Ganz wichtig ist das richtige Verhalten, wenn es zum Feuer kommt und die Alarmierung der Feuerwehr notwendig wird. Den Notruf 112 beziehungsweise 110 kannte viele Kinder schon. Gemeindewehrführer Thorben Küßner ging noch einmal auf die sogenannten W-Fragen ein. „Eins müsst ihr aber immer einhalten - die Fachkraft von der Rettungsleitstelle beendet immer das Gespräch und nicht ihr,“ so Küßner. In Spielsituationen wurden solche Gespräche geübt. Wenn dann die Feuerwehrkräfte anrücken, dann hat man sich bemerkbar zu machen. Und wenn dann ein Flüchten aus einem verqualmten Gebäude nicht mehr möglich ist, dann hat man die Zimmertür zu schließen und die Türritzen mit Textilien abzudichten und sich dann am Fenster laut bemerkbar zu machen. „Wir wissen dann, wo ihr seid - und holen euch raus“, so Küssner. Dass die Feuerwehren dabei auch Fluchthauben für die zu rettenden Personen einsetzen, wurde demonstriert. „Das ist gar nicht so schlimm mit so einer Haube“, sagt dazu Lasse (5).
Total begeistert von diesem praxisorientierten Schultag waren Schulleiterin Meike Müller-Toledo und Kita-Leiterin Carola Beetz. „Es ist einfach wichtig zu wissen, wie man sich in solchen Situationen zu verhalten hat“, betonen beide. Müller-Toledo erinnert sich noch an die unter Realbedingungen durchgeführte Evakuierungsübung zu Schuljahresbeginn. „Viele Kinder waren danach erschrocken und nun haben sie mitbekommen, wie alles logisch abläuft“, betont die Schulleiterin, „und das Schönste an dem heutigen Tag ist es gewesen, dass einige Kinder ihre Eltern in einer ganz anderen Funktion wiedererkannt haben.“ Sie traten als ehrenamtliche Feuerwehrkräfte auf. Und letztendlich ist diese Brandschutztag eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Die Kinder und Lehrkräfte haben wichtige Erkenntnisse erworben und die Feuerwehren haben Werbung für die Nachwuchsabteilung machen können. Ab dem vierten Schuljahr können Zehnjährige in Jugendfeuerwehren eintreten. „Ich habe auch den Weg über die Brandschutzerziehung in die Feuerwehr gefunden“, sagt Küßner. Und das wollen die Meggerdorfer Kinder Lea (9) und Luel (10) auch: „Wir haben heute mitbekommen, wie wichtig Feuerwehren sind.“ Peter Thomsen
Letztes Update: 2022-11-07
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